Istrien Erleben

Ein Stück Land in Herzform eingetaucht in die Adria, das ist Istrien!

Aber Istrien ist nicht nur Küste und Meer. Istrien sind auch Berge, fruchtbare Täler, Fjorde und Flüsse. Die Mirna mit ihrem 32 km langen Lauf ist der längste Fluss Istriens. Sie entspringt bei Kotli in der Region Buzet und fliesst auf ihrem Weg zum Meer durch die Buzet-Niederung und das Motovun-Tal bis hin zur Mündung bei Antenal.

Von einem Berg hoch über dem Tal blickt das gleichnamige, mittelalterliche Städtchen Motovun (Montana) herab, eines der bekanntesten Merkmale des nördlichen, istrianischen Binnenlandes. Motovun ist auch bekannt wegen seiner zahlreichen Veranstaltungen wie z. B. dem Internationalen Motovun Film Festival, das jährlich Ende Juli stattfindet und zahlreiche, internationale Künstler aus der Filmbranche präsentiert.

Motovun ist aber auch ein Mekka für Ballon- und Drachenflieger, denn wegen seines Mikroklimas sind die Bedingungen für diese Sportarten während des ganzen Jahres geradezu ideal, sodass Motovun der Austragungsort mehrerer Fliegerveranstaltungen dieser Art ist. Ganz in der Nähe befindet sich das Termalbad Istarske Toplice mit Heilanstalt.

Der Motovun-Wald, der sich entlang des Mirna- bzw. Motovun-Tals erstreckt, ist die Heimat des berühmten istrianischen Trüffels, dieser unterirdischen Pilzart mit Weltruf. Die Qualität des weissen, istrianischen Trüffels in der Hauptsaison von September bis Dezember kann sich durchaus mit der Qualität der besten italienischen und französischen Trüffel messen.

Gegenüber Motovun befinden sich das malerische Städtchen Oprtalj (Portole) und die Ortschaft Livade, die wegen der Trüffeltage, einem Trüffel-Festival (September bis November) bekannt sind, in dessen Rahmen der grösste aller Trüffel gekürt wird. In der Umgebung von Motovun erstrecken sich unüberschaubare Weingärten mit den besten istrianischen Weinsorten, der weissen Malvazija und dem roten Teran.

Zahlreiche Tavernen (Konobas) und Restaurants bieten ortsspezifische Spezialitäten wie z. B. Fleischgerichte vom istrianischen Boškarin-Rindistrianischen Rohschinken und KäseTrüffelgerichte, wilden Spargel, Fuži-Teigspezialitäten, die Ombolo-Schweinslende oder die traditionellen istrianischen Kuchen und Gebäcke wie z. B. Fritule-EiergebäckKroštule-Gebäckstreifen oder die Cukerančići-Zuckerkekse.

Vom Städtchen Vižinada, das sich oberhalb des Mirna-Tals erhebt, bietet sich einer der schönsten Ausblicke auf das sog. Grüne und Blaue Istrien d. h. vom Landesinneren bis hin zum Meer. Vižinada ist auch noch bekannt wegen der Veranstaltung Slatka Istra (Süsses Istrien) und dem Volksfest Kroštulijada, wenn die Gassen nach Konditorei duften.

Die naheliegende Stadt Poreč war neben Pula eine der ersten römischen Siedlungen in Istrien. Bis zum heutigen Tag sind das antike Strassennetz in der Altstadt und die Überreste eines römischen Tempels erhalten geblieben. Der Komplex der Euphrasius-Basilika mit den weltbekannten, byzantinischen Mosaiken und den Überresten einer frühchristlichen Kirche steht als Weltkulturerbe unter Schutz der UNESCO.

Neben historischen und kulturellen Schätzen birgt diese abwechslungsreiche und freundliche Gegend auch eine grosse biologische und die bereits geschilderte, gastronomische Vielfalt. Das worauf Istrien auch besonders stolz ist, sind die wunderschönen Strände und das glasklare Wasser. Wasser hat in Istrien aber auch eine durchaus spassige Seite, denn der Wasserpark Istralandia bietet eine Vielzahl an Wasserattraktionen, die einen, auf der ganzen istrischen Halbinsel unübertroffenen Wasserspass garantieren.

PARENZANA

Die Parenzana war eine Schmalspurbahn, die von 1902 bis 1935 im Nordwesten Istriens verkehrte und die Häfen Poreč und Triest mit den Orten im Innenland der Halbinsel verband. Während der 33 Jahre ihres Bestehens hat sie dem wirtschaftlichen Fortschritt dieser Region Istriens wesentlich beigetragen. Befördert wurden Wein und Olivenöl aus Buje und Motovun, Salz aus den Salzgärten von Piran und Sečovlje, Steinblöcke aus Tarska Vala, Kohle, Holz, landwirtschaftliche Erzeunisse und nicht zuletzt auch Passagiere. Entlang der 123 km langen Trasse zwischen Poreč und Triest verband diese kleine Bahn 33 Ortschaften. Heute würde sie drei Länder durchqueren, Kroatien, Slowenien und Italien.
Die Bahn hat unauslöschliche Spuren in dieser Region hinterlassen und ihre Trasse führt unweit der Villa Sara und Villa Star.
Die steinernen Bögen ihrer Viadukte überbrücken immer noch die Schluchten der Bergflüsschen und durch die steilen, waldverwachsenen Hänge führen auch jetzt noch ihre dunklen Tunnels. Entlang der Trasse liegen zerstreut die Meilensteine mit den Entfernungen bis Triest und dem Kürzel TPC (Trieste-Parenzo-Canfanaro), denn die Bahn sollte ursprünglich bis Kanfanar verkehren mit Anschluss nach Pula aber dieser Plan wurde leider nie verwirklicht. Zum 100-jährigen Jubiläum der Bahn, wurde im Jahr 2002 eine Initiative zur Belebung dieser einmaligen Bahntrasse ins Leben gerufen, welche Anfang des 20. Jh. Menschen und Völker verband. Das Projekt unter dem Namen „Parenzana – Weg der Gesundheit und Freundschaft“ hatte das Ziel, die gesamte Strecke für Wanderer und Fahrradfahrer herzurichten. Inzwischen wurde tatsächlich die ganze
Strecke erneuert und mit karakteristischen Wegweisern versehen. Auf Brücken und Viadukten wurden Geländer und Schutzzäune angebracht, Tunnels wurden beleuchtet und begleitende Inhalte über die Geschichte der Parenzana aufgestellt. Ein grobes Modell der einstigen Parenzana-Lok ist in Vižinada ausgestellt und ein kleines Parenzana-Museum gibt es in Livade. Einen Eindruck bekommen, wie es damals war, auf der Parenzana zu fahren, kann man, wenn man sich mit dem Touristik-Zug (leider nicht auf Schienen) entlang der geschichtsträchtigen Parenzana tuckern lässt. Während der Fahrt duch die Landschaft und die Dörfer Mittelistriens erwarten Sie Verkostungen originaler, istrianischer Speisen und Getränke und je nach Jahreszeit finden entlang der Parenzana-Route in Vižinada, Rakotule, Karojba und Motovun verschiedene Veranstaltungen statt (siehe Eventkalender).